Memorial-Website mit Nachrichten zu Menschenrechtsverletzungen  

Das Menschenrechtszentrum Memorial in Russland

Das Menschenrechtszentrum der 1987 gegründeten Bürger- und Menschenrechtsorganisation Memorial ist vor allem durch die unerschrockene Dokumentation von Menschenrechtsverletzungen in Tschetschenien und anderen russischen Teilrepubliken im Nordkaukasus bekannt geworden. 2009 wurde Natalia Estemirowa, eine Mitarbeiterin des Zentrums, in Tschetschenien entführt und später ermordet aufgefunden. Im Dezember 2021 ordnete das Oberste Gericht der Russischen Föderation die Zwangsauflösung von Memorial International wegen angeblicher Verstöße gegen das „Agentengesetz“ an.

Nachdem es im Januar 2018 zu einem Brandanschlag auf das Büro des Menschenrechtszentrums in Nasran in der nordkaukasischen Teilrepublik Inguschetien gekommen war, konnte die Stiftung Menschenrechte zur Renovierung dieses Büros und damit der raschen Wiederherstellung der Arbeit der Organisation in dieser Region beitragen.

Büro in Nasran. Foto: memohrc.org 

Helfen konnten wir dem Menschenrechtszentrum auch, indem wir zu den Rechtsanwaltskosten beigetragen haben, die im Zusammenhang mit der Strafverteidigung von Oyub Titiev entstanden waren. Oyub Titiev leitete das Büro des Menschenrechtszentrums in Grosny, als er im Januar 2018 verhaftet und ihm wegen ihm untergeschobener Drogen der Prozess gemacht wurde. Nachdem er zu vier Jahren Freiheitsstrafe verurteilt worden war, wurde er im Juni 2019 vorzeitig auf Bewährung entlassen. Im Oktober 2018 hatte die Parlamentarische Versammlung des Europarates Oyub Titiev wegen seiner herausragenden Tätigkeit zum Schutz der Menschenrechte mit dem Václav-Havel-Preis des Europarates ausgezeichnet.

Video: Frontline Defenders