Nadeem-Center Ägypten: Hilfe für Folterüberlebende_3

Das Nadeem-Zentrum für die Rehabilitierung von Opfern von Gewalt und Folter in Kairo dokumentiert seit mehr als 20 Jahren Folter durch ägyptische Sicherheitskräfte und betreibt die einzige Spezialklinik zur Behandlung Überlebender von Folter und Gewalt im Land. Seit 2016 gehen die Behörden massiv gegen die Organisation vor.

 

Die ägyptische Staatsführung leugnet den Einsatz von Folter. Sicherheitskräfte haben immer wieder versucht, das Zentrum an seiner Arbeit zu hindern. Die Konten der Organisation wurden 2016 vorübergehend eingefroren und zwei der Gründerinnen wurden mit Ausreiseverboten belegt. Im Februar 2017 drangen Sicherheitskräfte in die Klinikräume des Nadeem-Zentrums ein und versiegelten diese. Ihre Arbeit setzt die Organisation trotzdem fort.

 

Das Nadeem Zentrum in Ägypten war 2018 Preisträger unseres Menschenrechtspreises.
„Mit dem Preis an das Nadeem-Zentrum würdigt Amnesty International dessen wichtige Rolle für Menschenrechte in Ägypten. Unter schwierigsten Bedingungen versorgen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Nadeem-Zentrums Folterüberlebende medizinisch und psychologisch und machen die schweren Menschenrechtsverletzungen öffentlich“, heißt es in der Begründung von Amnesty für die Auszeichnung. Der Preis soll all die mutigen Frauen und Männer unterstützen, die sich in Ägypten unter Lebensgefahr gegen Folter, Gewalt und Willkür einsetzen.

Die Leiterinnen des Nadeem-Zentrums Dr. Mona Hamed, Dr. Aida Seif al-Dawla, Dr. Magda Adly und Dr. Suzan Fayad in Kairo